Aktuell:
Die Energiewende kann nur durch die Bürger gelingen
Die Bürger unseres Landes gestalten die Energiewende. Seit im Jahr 2000 der Atomausstieg zum ersten mal beschlossen wurde und mit dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) die weltweit erfolgreichste Initiative für den Umstieg von fossiler und atomarer Stromerzeugung auf regenerative Stromerzeugung gestartet wurde, ist der Anteil an regenerativen Energien von 6% auf 21% gestiegen. Vor allem die Solaranlagen, die inzwischen einen großen Anteil im regenerativen Strommix bilden, sind im Eigentum der Bürger und werden von diesen betrieben.
Es ist wichtig, dass das Wachstum der erneuerbaren Energien in unserem Land weitergeht. Allerdings wird das weitere Wachstum inzwischen zunehmend hart bekämpft. Die Konzerne, die ihre Marktanteile schwinden sehen, wenn die Bürger ihren eigenen Strom vor Ort erzeugen und weniger zukaufen, machen Stimmung. Die Industrie besorgt sich Ausnahmeregelungen für die grundsätzlich auch von ihnen zu tragende EEG-Umlage und treiben somit den Strompreis für die Verbraucher in die Höhe. Gleichzeitig wird der Strompreis an der Börse durch das Angebot von regenerativem Strom gesenkt und die EEG-Umlage dadurch erhöht, obwohl Potenzial für Kostensenkung vorhanden ist.
Die gegenwärtige Politik unterstützt die Entwicklung, Solarstrom aus dem Markt zu verdrängen und die Bürger von der Umsetzung der Energiewende auszuklammern. Ein Beispiel hierfür ist das Umgehen des bayerischen Finanzministeriums bei der Vergabe von staatlichen Dächern, die für Photovoltaikanlagen genutzt werden könnten. In Erlangen hatten sich Studenten der Universität zum Ziel genommen, das Dach der juristischen Fakultät für ein Solarprojekt zu nutzen. Die Umsetzung dieses Plans aus dem Jahr 2008 wurde durch die zuständigen staatlichen Stellen verhindert. Angeblich wurde versucht, andere mögliche Betreiber zu finden, die eine Solaranlage auf dem von den Studenten damals geplanten Dach bauen sollten. Seit nunmehr 5 Jahren ist aber daraus nichts geworden - eine Chance des Staates, den Klimaschutz zu fördern, war vertan.
Der Staat wird aber von Bürgern getragen. Daher sollten die staatlichen Dächer von Bürgern für Solaranlagen genutzt werden - auch wenn dies kommerziellen Unternehmen sowohl im Bereich der erneuerbaren Energien (die selbst solche Dächer nutzen wollen) nicht gefällt. Die Politik muss aber erkennen, dass sie sich für Bürgerinteressen und nicht nur für die Interessen der Industrieunternehmen einsetzen muss.
Daher unterstützen wir eine Petition an den bayerischen Landtag, die darauf abzielt, die bisherigen Vergaberichtlinien für die Nutzung staatlicher Dächer in Bayern zu ändern. Die Energiewende kann nur mit und nicht gegen die Bürger voran gebracht werden! Sie können diese Petition durch Ihre Unterschrift unterstützen.
Vorige Aktionen
Die Energiewende in Japan
2012:
Die
Nuklearkatastrophe von Japan hat uns bewegt. Monatelang waren wir mit
über 100 Mitstreitern auf einem der öffentlichen Plätze Erlangens und
haben gegen die verkehrte Energiepolitik in unserem Land protestiert.
Unser Protest hatte eine deutliche Wirkung und der Atomausstieg bis 2022
ist beschlossene Sache. Aber wie sieht es in Japan aus? Wenn man es
genau nimmt, hat Japan einen viel rasanteren und beeindruckenderen
Atomausstieg hingelegt. 80% der Bevölkerung ist dort für den sofortigen
Atomausstieg und bis jetzt sind auch die meisten (alle bis auf 2)
abgeschaltet.
Die gemeinnützigen Organisationen (NGOs) in Japan
verweisen immer auf das deutsche Beispiel. Atomausstieg ist beschlossen
und erneuerbare Energien weit fortgeschritten im Vergleich zu Japan. Für
uns lag nichts näher, als selbst nach Japan zu gehen und dort für die
Energiewende zu werben. Das haben wir im Sommer 2011 gemacht, indem wir
auf dem Dach der deutschen Schule eine Photovoltaikanlage
installiert haben. Im Sommer 2012 sind wir wieder in Japan gewesen und
haben von unseren Projekten berichtet. Im August waren wir in Setagaya,
der größten Bezirksstadt Tokyos, die sich laut offizieller Mitteilung
der Energiewende stark verbunden fühlt. Gemeinsam mit einigen NGOs und
mit dem Bezirksbürgermeister Nobuto Hosaka, wurde ein Forum für die Energiewende veranstaltet. Das Interesse war sehr groß und - wir denken - das positive Beispiel aus Erlangen kam dort gut an.
Zum Jahrestag der Katastrophe von Japan fand am 10.3.12 auf dem Hugenottenplatz eine Mahnwache im Andenken an die Opfer und an die leidtragende japanische Bevölkerung statt. Dekan Dobeneck forderte die Umsetzung der Energiewende als Antwort auf das Risiko der Kernenergie. Von Studenten wurden Origami-Kraniche verteilt, die seit dem Tod der Japanerin Sadako durch ihre Krebserkrankung durch die Verstrahlung von Hiroshima nach dem zweiten Weltkrieg Symbol gegen die Atomenergie sind. Daher wurden Origami-Kraniche zur Unterstützung im Kampf gegen die Atomkraft nach Japan geschickt.
6 Monate nach der Katastrophe in Fukushima - gab es eine Mahnwache mit etwa
75 Teilnehmern. Unsere Aktionen haben Eindruck
auf die Politik hinterlassen. Wir haben deutlich gemacht, dass es Gründe
gibt für unsere langjährige und andauernde Forderung, mehr Solaranlagen
auf den Dächern zu installieren. Noch bleibt viel zu tun: Auf den meisten
Dächern wird immer noch keine Sonne genutzt, dafür in den Häusern aber um so mehr fossile und leider immer noch viel zu viel Kernenergie.
Appell:
Werden Sie aktiv: Bauen Sie selbst eine Solaranlage. Wenn Sie ein eigenes
Dach haben, dann rüsten Sie es nach. Sowohl Solarthermie zur
Warmwasserbereitung, als auch Photovoltaik zur umweltfreundlichen
Stromproduktion sind Optionen, die Sie ins Auge fassen sollten.
Gerne können Sie sich an uns wenden.
Mahnwachen für Fukushima!
Am 11. März 2011 ist das geschehen, was nicht geschehen durfte: Ein Erdbeben und die dadurch ausgelöste Welle legen die Kühlung für das Kernkraftwerk Fukushima I in Japan lahm, die Brennstäbe überhitzen, es gibt Explosionen und die ganze Situation gerät zunehmend außer Kontrolle. Der 20 km Umkreis wird evakuiert, Arbeiter werden verstrahlt, die Stromversorgung Nordjapans wird unstabil, ein Industrieland kommt von einem auf den anderen Tag an die Grenze seiner Belastbarkeit. Wir sind zutiefst betroffen und warnen, dass wir die Konsequenzen ziehen müssen:
Ausstieg aus der Kernenergie sofort.
Mahnwachen werden in ganz Deutschland organisiert. Unter www.ausgestrahlt.de findet man aktuelle Angaben über Demonstrationen in der Nähe. Auch die Erlanger Mahnwachen sind dort zu finden.
In Erlangen haben wir am 14.März bereits die erste Mahnwache organisiert: 220 Bürger haben vor dem Kerntechnikunternehmen Areva demonstriert. Am 21.März gab es einen Protestmarsch vom Erlanger Rathaus zum Schlossplatz mit 650 Teilnehmern. Und am 28. März versammelten sich 280 Bürger auf dem Hugenottenplatz. Am 4.April waren 200 Bürger anwesend, wie auch am 11.April. Am 2. Mai stellte Dr. Martin Hoheisel vom Sonnenenergie Erlangen e.V. vor 150 Teilnehmern die von Atomkraftwerken ausgehenden Risiken dar. Am 28. Mai gab es eine Fahrrad-demo auf dem Weg zur Großdemonstration in Fürth. Dort waren neben den etwa 200 Fahrradfahrern aus Erlangen insgesamt 8000 Demonstranten anwesend.
25 Jahre Tschernobyl
Fahrt zum AKW Grafenrheinfeld, Ostermontag, 25.4.
Mit
einer Gruppe aus Erlangen haben wir an dieser Demo teilgenommen.
Insgesamt sollen 15.000 Bürger gekommen sein und es war bei herrlichem
Wetter auf der Wiese gegenüber des Kernkraftwerks eine tolle Stimmung.
Man merkt, dass die Bürger die Kernenergie satt haben und nun endlich
vehement die Abschaltung fordern.
Über unsere Initiative
Unsere Bürgerinitiative setzt sich seit 2007 für die Energiewende ein. Leider wurden unsere Anregungen seitens der Mehrheitsfraktionen in unserem Stadtrat niedergestimmt - und so wurde der Umbau zur dezentralen Energieversorgung behindert. Wir wollen aber, dass Solarthermie und Photovoltaik auf den Erlanger Dächern normal wird. Jedes Haus soll Sonnenenergie nutzen statt fossiler Energien und Kernenergie.
Solarthermie für Neubau
Im
Umweltjahr 2007 haben 2500 Erlanger Bürger unser Bürgerbegehren für die
Errichtung thermischer Solaranlagen unterschrieben. Die Stadtratsvorlage des
Umweltamts sah dies vor, aber scheiterte an CSU und FDP. Auch Oberbürgermeister Balleis stimmte gegen seine eigene Verwaltung!
Solarthermie für bestehende Gebäude
Die Brochure des ehemaligen Förderprogramms können Sie zur Referenz für Entscheidungsträger unserer und anderer Städte weiterhin hier finden - allerdings ist eine Antragsstellung nicht mehr möglich:
Brochure des ehemaligen Förderprogramms der ESTW